WAR DAS SCHÖN!!!! Ich bin immer noch ganz verzaubert vom letzten Wochenende. Der Wald, der See, die netten Menschen, die tolle Stimmung, Bilderbuch, Joris, Leoniden und so viele mehr.., das leckere Essen - und 251 neue potenzielle Stammzellspender! Die Zeit war wirklich zauberhaft.
Freunde von mir haben zum zehnten Mal das Sound of the Forest Musikfestival im Odenwald veranstaltet. Vor ein paar Wochen haben wir uns auf einem Geburtstag getroffen und über meine Knochenmarkspende gesprochen. Schnell kam uns die Idee, beim diesjährigen Festivalwochenende eine Registrierungsaktion an den Start zu bringen. Ich bot mich an, den Stand und die Organisation zu leiten - ich hatte mich 2016 zwar selbst mit Wattestäbchen als Stammzellspender registriert, eine größere Aktion war für mich aber auch ein Sprung ins kalte Wasser. Vom lieben DKMS-Mario habe ich am Telefon alle nötigen Infos bekommen, dann kamen ein paar Wochen später die Pakete mit den Wattestäbchen und Unterlagen an.
30kg - uff.
Donnerstagmorgen ging es für mich dann Richtung Odenwald. Die schöne Natur dort begeistert mich immer wieder, das Wetter war perfekt für eine lange Party im Freien.
Ich bekam zwei Helferinnen zur Seite gestellt und baute meinen Stand am Eingang auf.
Anna und Anna-Lena sind selbst erst 15 und dürfen sich noch gar nicht selbst registrieren (das geht ab 17 Jahren), doch die beiden Girls haben sich so ins Zeug gelegt und viele von den Besuchern registrieren können.
Auf einmal stand ein junger Mann vor mir, dessen Name ich leider vergessen habe (ich habe in diesen paar Tagen mit so vielen Leuten gesprochen, dass ich mit den Namen gar nicht hinterhergekommen bin). Er erzählte mir, er habe 2017 selbst Stammzellen für einen Krebspatienten gespendet. Wir unterhielten uns lange über unsere Erfahrungen, ich fragte ihn, ob er Kontakt zu seinem Patienten hat. "Leider nein", sagte er und ich sah ihm seine Traurigkeit an. "Ich habe ihm einmal geschrieben, aber nie eine Antwort erhalten. Aber ich würde jederzeit wieder spenden. Das war wirklich so ein tolles Gefühl, helfen zu können!" Wir umarmten uns und er verschwand in der Menge.
Darf man sich registrieren, wenn man schon ein paar Bier getrunken hat? Ja, darf man! ;)
Am zweiten Tag bauten wir unseren Stand auf dem Festivalgelände auf und registrierten über 100 Besucher. Drei Wattestäbchen nacheinander jeweils eine Minute durch den Mund ziehen, trocknen lassen, dabei den Fragebogen ausfüllen und fertig! Dabei habe ich so viele lustige Leute kennengelernt und so nette Gespräche führen dürfen. Viele begrüßten mich mit den Worten "Toll, dass Ihr da seid. Ich wollte mich schon die ganze Zeit registrieren, doch irgendwie habe ich es immer vergessen." Einige wollten auch erst mal genau wissen, worauf sie sich da einlassen. Als ich dann von den Erfahrungen meiner Knochenmarkspende letzten Sommer erzählt habe, waren die meisten sofort überzeugt. Das tut nämlich gar nicht weh und mit Rückenmark hat das auch nichts zu tun!
Auf einmal stand dann Gesa vor mir: "Hallo, wir kennen uns über Instagram." Wir hatten zuvor schon mal kurz geschrieben. Meine beiden Annas übernahmen den Stand und Gesa erzählte mir persönlich ihre Geschichte, die ich über Insta schon mitbekommen hatte.
"Als ich 24 Jahre alt war, bekam ich die Diagnose Leukämie. Ich erinnere mich noch, wie ich ganz alleine im Behandlungszimmer saß und die Ärztin mir die Neuigkeiten verkündete. Meine Eltern waren nicht mal da, es war wirklich schrecklich. Ein paar Monate später bekam ich dann eine Stammzellspende, die mir das Leben rettete. Mir ging es zu dieser Zeit so schlecht, dass ich nicht mal sprechen konnte. Aber irgendwann ging es dann aufwärts und ohne diese Spende wäre ich heute nicht hier auf dem Festival."
Hinter uns spielte eine Band, die Leute feierten und tanzten ausgelassen in der Sonne. Mit Gesa über so ein ernstes Thema zu sprechen fühlt sich in dieser Kulisse bizzar, aber auch wichtig an. Weiter erzählte sie, dass sie nichts über ihren Spender weiß. "Leider habe ich von der Klinik keinerlei Informationen bekommen. Das ist schade, aber ich bin so unendlich dankbar für diese Chance. Nur weil sich Menschen registrieren, ihre Stammzellen spenden und sich für das Thema einsetzen - nur deswegen kann ich heute überhaupt hier auf dem Festival stehen." Gesas Worte bewegen mich und ich weiß noch einmal mehr, warum ich das hier alles tue.
Am dritten und letzten Tag kam mich dann Sänger Joris mit seiner Band am DKMS Stand besuchen. Wir kennen uns schon einige Jahre und als ich den Jungs von meiner Arbeit auf dem Fesvital erzählte, waren sie direkt Feuer und Flamme. Obwohl Joris selbst schon lange als Stammzellspender registriert ist, war es ihm ein Anliegen, noch mal mit Wattestäbchen in der Hand auf das Thema aufmerksam zu machen. Zwei Jungs aus seiner Band waren noch nicht registriert, sind es aber ab jetzt. So schön Euch zu sehen!!!
Ihr lieben Festivalbesucher und auch alle, die hinter den Kulissen mitgearbeitet haben: Das war ein traumhaftes Wochenende. Wenn Euch die DKMS anruft und Ihr zu einem Patienten passen solltet, lasst es mich wissen. Ich unterstütze Euch bei dem ganzen Prozedere - und halte, wenn nötig, Händchen. Ich hoffe, wir sehen uns im nächsten Jahr.
Bis dahin, habt eine gute Zeit!
Alles Liebe,
Eure Sarah
コメント