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Vor der Spende: der Check-Up bei Cellex

Autorenbild: Sarah MibusSarah Mibus

Ich war mit diesem Blog gerade mal ein paar Tage online, da bekam ich unter anderem eine Nachricht von Cellex, der Klinik im Kölner Mediapark, wo ich im Sommer 2018 Knochenmark für ein kleines Mädchen gespendet habe. Die liebe Julia aus dem Presseteam schrieb mir, ob sie den Blog über die Cellex Kanäle teilen dürfe – klar, immer raus damit ;)

Herzlich Willkommen bei Cellex in Köln

Ein paar Wochen später fragte ich sie, ob ich noch mal vorbei kommen dürfte, um Antworten auf meine offenen Fragen zu bekommen, Fotos zu machen und eben hier auf meinem Blog darüber schreiben zu können. Gesagt, getan. Bitteschön


Hier erstmal ein paar Zahlen

Cellex gibt es zweimal in Deutschland: einmal in Dresden und einmal in Köln. Seit 2001 konnten hier über 32.000 Stammzell- und Knochenmarkspenden entnommen werden, damit gilt Cellex als das größte Entnahmezentrum weltweit. DKMS und Cellex haben offiziell erstmal nichts miteinander zu tun – allerdings arbeiten sie eng zusammen. Die DKMS ist die Datei der potenziellen Spender: Hier werden die Gewebemerkmale der Leukämiepatienten, für die eine solche Spende oft die letzte Hoffnung ist, mit den der freiwilligen Spender abgeglichen. Und dann kommt eben Cellex ins Spiel, denn hier werden die Entnahmen gemacht.


An einem Nachmittag im September treffe ich mich in der Klinik mit Julia aus dem Presseteam, mit der ich im Vorfeld schon so nett geschrieben hatte. Auf meinem Fahrrad geht’s in den Mediapark und ich finde es immer noch bemerkenswert,

dass ich genau hier gespendet habe – denn in das Gebäude ein paar Meter weiter bin ich jahrelang ein und aus gegangen, als ich hier für einen Radiosender gearbeitet habe. Damals hatte ich keinen blassen Schimmer, dass quasi nebenan Stammzellspenden gemacht werden. Es ist über ein Jahr her, dass ich zur Voruntersuchung hier war, doch kann ich mich an alles ganz genau erinnern. Besonders freue ich mich darüber, den Arzt wiederzusehen, der damals den Check-Up bei mir durchgeführt hat. Und noch mehr freue ich mich über die Tatsache, dass ich ihm erzählen kann, wie gut alles gelaufen ist und dass mein genetisches Zwillingsmädchen mittlerweile wieder gesund zur Schule gehen kann. Er freut sich mit uns!

Dann lerne ich Anke kennen, die mir noch mal alles ausführlich erklärt.


Anke, wie läuft denn eine Voruntersuchung genau ab?

„Die Spender bekommen Fragebögen, wie auch bei einer normalen Blutspende, nur ein bisschen ausführlicher. Die Stammzellspender werden hier dann über die Spritzen aufgeklärt, die sie sich im Vorfeld selbst setzen müssen (damit mehr Zellen im Blut sind). Knochenmarkspender kriegen ein Anästhesiegespräch, hier wird abgecheckt, ob sie wirklich tauglich sind. Weiter wird ein EKG geschrieben und ein Ultraschall gemacht, hier wird geguckt, ob die Milz in Ordnung ist. Dann wird Blut abgenommen: Wir überprüfen, ob keine übertragbaren Krankheiten nachzuweisen sind, dann schicken wir auch noch Proben in die Klinik, wo der Patient liegt. Die machen auch noch weitere Tests, ob die beiden Menschen wirklich zusammenpassen. Da die Leukämie Medizin sich stets weiterentwickelt, gehen auch manche Proben in die Forschung. Mit dem Arztgespräch dauert die Voruntersuchung dann circa 2-3 Stunden.“


Viele haben Angst vor den Risiken der Stammzell- oder Knochenmarkspende. Kannst Du uns da aufklären? Was kann alles passieren?

„Das Risiko bei der Knochenmarkspende ist wie bei jeder anderen Operation auch – vor allem das Risiko der Vollnarkose (hier wird deshalb im Vorfeld der gründliche Check-Up gemacht). Für die Stammzellspende müssen sich die Patienten im Vorfeld ein Medikament spritzen, das bewirkt, dass die Stammzellen aus dem Knochenmark in die Blutlaufbahn ausgeschwemmt werden. Hier kommt es oft zu grippeähnlichen Symptomen, das kann man aber wunderbar mit Ibuprofen oder Paracetamol behandeln.“

Hier finden die Stammzellspenden statt

Anke nimmt mich dann auch mit in den Raum, wo die Stammzellspenden stattfinden. Hier war ich noch nie gewesen, da ich selbst ja Knochenmark gespendet habe. Es ist später Nachmittag, die Entnahmen finden immer Morgens und am Vormittag statt, deshalb ist es hier ruhig. Ich finde es trotzdem super spannend zu sehen, wie genau die Zellen aus dem Blut gefiltert werden und in welcher Situation die Spender sind. Ich darf mich auf einen der Sessel setzen, während mir Anke alles erklärt.






Anke von Cellex beantwortet mir alle Fragen

„Zwischen drei und fünf Stunden liegen die Stammzellspender dann hier. Wir nehmen am Morgen direkt erstmal Blut ab, um zu sehen wie viele Zellen vorhanden sind, dann können wir das hochrechnen und so wissen wir, wie lange die Entnahme dauert. Insgesamt haben in diesem Raum bis zu sechs Spender Platz, die meisten fangen morgens um acht Uhr an, wir haben auch noch zwei weitere Räume, da stehen auch noch mal fünf weitere Maschinen. Montags und dienstags haben wir die meisten Entnahmen – wir schaffen bis zu 20 Entnahmen am Tag.


Vielen Dank an das liebe Team von Cellex für diesen spannenden Einblick, Eure Zeit und Euren Einsatz <3


Alles Liebe, Eure Sarah


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